Miltenberger Gruppe von Amnesty International berichtet über die Rechtlosigkeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) kurz vor Beginn der Weltausstellung
Die Weltausstellung, die für den jetzigen Zeitpunkt in Dubai geplant war, wurde wegen der Covid 19 Pandemie voraussichtlich auf das Frühjahr 2021 verschoben. Dann werden in den Emiraten Hunderttausende von Besuchern aus aller Welt erwartet.
Die Miltenberger Gruppe von AI mit ihrer Sprecherin Barbara Thienel fragt sich, ob all diesen Besuchern klar ist, in welch autokratisch regiertes Land sie reisen und möchte die Besucher auch dafür interessieren, unter welchen Repressalien die Bürger dieses Landes leiden:
Für einen Tweet oder eine öffentliche Kritik an der Regierung kann man schon mal zu 7 bis 14 Jahren Haft verurteilt werden. So erging es neben vielen anderen auch dem ehemaligen Studentenführer Abdulla al-Hajri (Quelle Amnesty International zuletzt Juni 2020) der von der Miltenberger Gruppe betreut wird. Alle Verurteilten leiden unter unmenschlichen Haftbedingungen, sind Folter ausgesetzt und befinden sich zumindest zeitweise in Einzelhaft und es gibt auch hier Gefangene mit einer Covid 19 Erkrankung, allerdings ohne medizinische Behandlung.
Doch damit nicht genug: Auch nach Ablauf der Haftstrafe werden Menschenrechtsaktivisten weiter in Haft gehalten, ohne irgendein Zeitlimit genannt zu bekommen oder einen Rechtsweg dagegen einschlagen zu können. Dies ist auch dem von der Gruppe betreuten Herrn al-Hajri widerfahren.
Laut Pressebericht – zuletzt vom 10.06.2020 der Organisation „ICJHR“(International Center for Justice and Human Rights) – sollen die inhaftierten Menschenrechtsaktivisten öffentlich um Entschuldigung für ihre Haltung bitten, Besserung geloben und der Familie des Regierungsclans huldigen. Anderenfalls bleiben sie in Haft, verlieren ihre Staatsangehörigkeit und ihre Familienmitglieder haben keine Chance auf Bildung oder beruflichen Aufstieg.
Mitglieder von Amnesty International und anderen Organisationen protestieren seit Jahren gegen diese Praktiken und fordern die Einführung von Rechtsstaatlichkeit in diesem Land, welches bis 2019 Mitglied im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen war. Interessierte können selbst Briefe absenden, die sie sich hier herunterladen und ausdrucken können:
Hier zu Ihrer Information noch eine Übersetzung des Briefes: